Strauhspier - Hermi Sürken, Klaus Evers, Helmut Schnieders
Strauhspier - Hermi Sürken, Klaus Evers, Helmut Schnieders
Strauhspier
Strauhspier

Allet wät gued

1. Stell di maol füör

Stell di maol vüör…

 

Stell di maol vüör: dao is kien Hiëmel.
Versök’t äs, is gaas licht.
Unner us dao giwwt kien Düwel.
Üewer us blos Wulkenschicht.

 

Denk äs, all de Lüde – liäwt män in den Dagg…

 

Stell di maol vüör: kiene Länners.
Versök’t äs, is nich swaor.
Auk kiene Religionen.
Kien Grund sik to begaohn.

 

Denk äs, all de Lüde – liäwt in Glück un Friär…


Nu säggs du ik wäör en Draimer.
Män ik sin daomet nich alleen.
Ik huop baolle bis du bi us.
Un de Wiält wät wunnerschöön.

 

Stell di maol vüör: et giff kien Riekdum.
Mi wünner’t off du’t kanns.
Auk kiene Gier miähr – is nich naidig.
Bröers, Süsters: in een Danz.

 

Denk äs, all de Lüde – harren noog to’m Liäwen…

 

Nu säggs du ik wäör en Draimer.
Män ik sin daomet nich alleen.
Ik huop baolle bis du bi us.
Un usse Wiält wät wunnerschöön.


Text: Nikolaus Evers
Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

 

Stell‘ dir mal vor….

 

Stell‘ dir mal vor: da ist kein Himmel.
Versuch’s mal, s’ist ganz leicht.
Unter uns da gib’s keinen Teufel.
Über uns nur Wolkenschicht

.

Denk‘ nur, all‘ die Leute (Menschen) – leben einfach in den Tag…

 

Stell‘ dir mal vor: keine Länder (Staaten).
Versuch’s mal, s’ist nicht schwer.
Auch keine Religionen.
Kein Grund sich zu bekämpfen.

 

Denk‘ nur, all‘ die Leute (Menschen) – leben in Glück und Frieden…

 

Nun sagst du, ich wäre ein Träumer.
Aber ich bin damit nicht allein.
Ich hoffe, bald bist du bei (mit) uns.
Und die Welt wird wunderschön.

 

Stell‘ dir mal vor: es gibt keinen Reichtum.
Mich wundert’s ob du’s kannst.
Auch keine Gier mehr – ist nicht nötig.
Brüder und Schwester in einem Tanz (in Einigkeit).

 

Denk‘ nur, all‘ die Leute (Menschen) – hätten genug zum Leben…

 

Nun sagst du, ich wäre ein Träumer.

Aber ich bin damit nicht allein.
Ich hoffe, bald bist du bei (mit) uns.
Und die Welt wird wunderschön.


Übersetzung: Nikolaus Evers
Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

 

2. Ümsüss

 

Ümsüss…

 

Mangs mak ik mi Suorgen fröhmuorns un laat,

ik krieg kinne Roh Dag un Nacht.

De Wiält schinnt mi düster un ik kann nich saihn,

dat Guëde, dat mi is todacht.

 

Ümsüss schinnt de Sunne, ümsüss löcht de Moan,

ümsüss giff et Riägen un Wind.

Ümsüss singt de Vüögel, ümsüss blaiht de Blom‘,

ümsüss schenkt mi’t Lachen een Kind.

 

Wat brengt mi dat Wehern, dat Jagen nao Geld?

Dat enget doch bloß mienen Blick.

Sind vull auk de Tasken, mak mi nix vüörwies:

Ik kann doch nich kaupen dat Glück.

 

Ümsüss schinnt de Sunne, ümsüss löcht de Moan,

ümsüss giff et Riägen un Wind.

Ümsüss singt de Vüögel, ümsüss blaiht de Blom‘,

ümsüss schenkt mi’t Lachen een Kind.

 

Ik plan miene Tokunft un doch is wull waohr:

et kümp miärst nich so äs’m denkt.

Kann’t Liäwen nich twingen un eens is mi klaor:

Dat Beste, dat wät us doch schenkt.

 

Ümsüss schinnt de Sunne, ümsüss löcht de Moan,

ümsüss giff et Riägen un Wind.

Ümsüss singt de Vüögel, ümsüss blaiht de Blom‘,

ümsüss schenkt mi’t Lachen een Kind.

Ümsüss schinnt de Sunne, ümsüss löcht de Moan,

ümsüss giff et Riägen un Wind.

Ümsüss singt de Vüögel, ümsüss blaiht de Blom‘,

ümsüss schenkt mi’t Lachen een Kind.

Ümsüss schenkt mi’t Lachen een Kind.

 

Text: Georg Reinermann

 

Umsonst…

 

Manchmal mache ich mir Sorgen, frühmorgens und spät,

ich bekomme keine Ruhe Tag und Nacht.

Die Welt erscheint mir düster

und ich kann das Gute, das mir zugedacht ist nicht sehen.

 

Umsonst scheint die Sonne, umsonst leuchtet der Mond,

umsonst gibt es Regen und Wind.

Umsonst singen Vögel, umsonst blühen Blumen,

umsonst schenkt sein Lachen mir ein Kind.

 

 

Was bringt mir das Klagen, das Jagen nach Geld?

Das verengt doch nur meinen Blick.

Sind die Taschen auch voll, mache mir nichts vorweis:

ich kann es doch nicht kaufen das Glück.

 

Umsonst scheint die Sonne, umsonst leuchtet der Mond,

umsonst gibt es Regen und Wind.

Umsonst singen Vögel, umsonst blühen Blumen,

umsonst schenkt sein Lachen mir ein Kind.

 

Ich plane meine Zukunft, doch es ist wohl wahr:

es kommt meist nicht so wie man denkt.

Ich kann das Leben nicht zwingen, und eines ist mir klar:

das Beste, das wird uns doch geschenkt.

 

Umsonst scheint die Sonne, umsonst leuchtet der Mond,

umsonst gibt es Regen und Wind.

Umsonst singen Vögel, umsonst blühen Blumen,

umsonst schenkt sein Lachen mir ein Kind.

Umsonst scheint die Sonne, umsonst leuchtet der Mond,

umsonst gibt es Regen und Wind.

Umsonst singen Vögel, umsonst blühen Blumen,

umsonst schenkt sein Lachen mir ein Kind.

Umsonst schenkt sein Lachen mir ein Kind.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

3.Allet wät gued

Allet wät gued

 

Manks is dat Liäben bloß swaor to verstaohn,
dann moss dienen Patt ganz alleene män gaohn.
Du fröggs di: Wat sall dat, waorüm mott dat sien?
De Fraogen, se quiält di, se makt miähr äs Pien

.

Dann sägg di män: Allet, allet wät gued.
Jau, allet, allet, allet wät gued.
So sägg di män: Allet, allet wät gued.
Jau, allet, allet, allet wät gued.

 

Dat Fraogen alleen helpt di daobi nix.
Auk helpet dann nix nao so wiesklooke Tricks.
Du moss dao män düör, off du wuss orre nich.
Haupsaake du sömms löss di dann nich in’n Stich.

 

Du wees, wat du daon moss, un is et auk hatt.
Bi’t Wasken wiärd ümmer dat Fell nu maol natt.
Doch büs dann wiër rein un de Dreck uut di druut,
dann kanns nu auk säggen: Allet wät gued.

 

Text: Otto Pötter

Alles wird gut

 

Manchmal ist das Leben nur schwer zu verstehen,
dann musst du deinen Weg ganz alleine gehen.
Du fragst dich: Was soll das, warum muss das sein?
Die Fragen, sie quälen dich, machen mehr als Pein

.

Dann sag dir nur: Alles, alles wird gut.
Ja, alles, alles, alles wird gut.
So sag dir nur: Alles, alles wird gut.
Ja, alles, alles, alles wird gut.

 

Das Fragen allein hilft dir dabei nicht.
Auch helfen dann nicht noch so kluge Tricks.
Da musst du nun durch, ob du willst oder nicht.
Hauptsache du selbst lässt dich dann nicht im Stich.

 

Du weißt, was du tuen musst, und ist es auch hart,
beim Waschen wird immer das Fell (die Haut) nun mal nass.
Doch bist du dann wieder rein, und der Dreck aus dir heraus,
dann kannst du auch sagen: Alles wird gut

.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

 

4. So cool

So cool...

 

Sunndagmuorn kuort nao teihn, ik häb nao Tiet bis veer.
Ik laup maol ’n lück in’t Städtken drin, vilicht up’n Halwen Beer.
De Sunne bräött den Asphalt week män dat mäk mi nix ut
Ik häb vondag mien Jazzhiämd an – un nu nix wi druut.

 

Dat Wiär vandag is aapengiel (affengeil)
De Stimmung de is üöwerpiel (übersteil)
Dat Jazzhiämd is’n Superkiël (Superkittel)....un ik bin cool.

 

De Wind de mäk wull hettefri, ik gaoh to’n Maffiosi rupp
Un lutske mi  ’n Lasajne drin – Kiär, bin ik gued drupp.
N’Büerken, oh, dat dött gued,

nu nao watt spazeeren.
Et giff nix wat schüöner is äs anne Iëms to promeneeren.
         
Ik häb Snuwen up wat Fuchtes (Köhles) –

ik kaup mi’n Stratiatella.
Dann driew ik dat Üöwer längs – mien Ies wät ümmer schneller.
De Waffel is för mien leiwen Schwan,

de is vandage schlapp daobi
Ik sett mi dahl an’t Üöwer – un sacht...

swemmt (fläött) en daudet Schwien vörbi.  


Text: Nikolaus Evers
Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

So cool (im Sinne von: Total lässig)


Sonntagmorgen, kurz nach zehn, ich hab‘ noch Zeit bis vier .
Ich lauf‘ mal kurz in’s Städtchen rein, vielleicht auf einen Halben  Bier.
Die Sonne brät den Asphalt weich, doch das macht mir nichts aus.
Ich hab‘ heute mein Jazzhemd an – und nun nichts wie ‘raus.

 

Denn das Wetter heute ist „affengeil“,
die Stimmung, die ist übersteil.
Das Jazzhemd ist ein Superteil…und ich bin cool.

 

Der Wind, der macht wohl hitzefrei, ich geh‘ mal zum Maffiosi hinauf
und lutsche mir ein Lasagne hinein – Mann, bin ich gut drauf.
Ein „Bäuerchen“ – örks – Mann, das tut gut,

noch ein wenig spazieren gehen.
Mit ‘nem vollen Bauch da kannst du gut an der Ems promenieren,

 

Ich hab‘ nun Verlangen  auf etwas Kühles –

ich kaufe mir ein „Stracciatella“.
Dann schlurfe ich am Ufer lang – mein Eis wird immer schneller.
Die Waffel ist für meinen lieben Schwan,

der ist heute auch schlapp (i.S.v. nicht in Form).
Ich setze mich an’s Ufer hin und sachte

schwimmt ein totes Schwein vorbei…

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

5. Mien Hüsken

Mien Hüüsken

 

Mien Hüüsken ligg so stillkes giën ächter Busk un Waih.
Wiitaf von’n Stadtgedöön, von Raosen un Buhai.
Män bloß dat hän nun wiër en Kohdier bölken dött.

 

Mien Hüüsken häff so’n Düörken, ne Bank un auk en Baum.
Ik sitt d’r mangs daovüör un draihm so mienen Draum.
För mi is’t Freide noog wenn män mien Piepken briännt.

 

Mien Hüüsken ligg so stillkes, oh, laiwe närrske Wiält.
Wat bruuk ik denn nao miähr von Riekduum un von Giäld?
Wat is dat liäben schöön, hier ächter Busk un Waih!

 

Text: Nikolaus Evers (nach dem Gedicht „Siitaf“ von Tönne Vormann)

Mein Häuschen


Mein Häuschen liegt so stille hinterm Busch und Weiher (oder: der Weide)
Weitab vom Stadtrummel, vom Rasen und vom Lärm.
Nur ab und zu muht eine Kuh.

 

Mein Häuschen hat ein Türchen, eine Bank und auch einen Baum.
Ich sitze manches mal davor und träume so meinen Traum.
Für mich ist’s Freude genug wenn nur mein Pfeifchen brennt.

 

Mein Häuschen liegt so stille, oh liebe närrische Welt.
Was brauche ich denn von all dem Reichtum und Geld.
Was ist das Leben schön, hier hinterm Busch und Weiher (oder: der Weide)

.

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

6. Bi Tante Meier

Bi Tante Meier…

 

Bi Tante Meier stönn’n de Eier niäben de Gurken.
Un auk den Tobak, jau, den moch ik gään ruuken.
Kiärl, dat Smaiken daomols in de aollen Tieden.
So’n fein Piepken, ne Sigar, dat moch ik lieden.

 

(Refrain:)
Klingelingel mök de Bimmel wenn du drinkams.
Dao gawt allet un auk nix un’n Haupen Krimskrams.
Un dat Beste was, bruks gar nich wiet to laupen.
Wat di feihlde konns bi Tante Meier kaupen.

 

Linke Hand, anne Wand, de frisken Saken.
Kohl, Katuffeln, Salaot, Pastinaken.
Appels, Prumen, manges auk ‘n Küörfken Biären.
Un du droffs ümmer maol ‘n lück probeeren.

 

Rechte Hand, auk anne Wand, Miäl, Saolt un Koffie.
Füör’n Präötken kammen Annemie un Sophie.
Up de Theke de Bonbons un auk Lakritzkes.
Dao ächterwäch mök Tante Meier iähre Witzkes.
    

Wuss nu liäben moss nich blos iäben met de Karre
nao dän Supermarkt, ik sägg di, dat is harre.
Dao bi Waldi un bi Knibl mott ik faken
an Tante Meier denken un iähre leckren Saken.

 

Text: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

Bei Tante Meier

 

Bei Tante Meier standen die Eier neben den Gurken.
Und auch den Tabak, ja, den mochte ich gerne riechen.
Kerl, das Schmauchen damals in den alten Zeiten.
So ein feines Pfeifchen, eine Zigarre, das mochte ich leiden.

 

Refrain:

Klingelingel machte die Bimmel wenn du hereinkamst.
Da gab es alles und auch nichts und einen Haufen Krimskrams.
Und das Beste war, du brauchtest gar nicht weit zu laufen:
Was dir fehlte konntest du bei Tante Meier kaufen.


Linke Hand, an der Wand, die frischen Sachen.
Kohl, Kartoffeln, Salat, Pastinaken.
Äpfel, Pflaumen, manchmal auch ein Körbchen mit Beeren.
Und du durftest immer mal ein wenig probieren.

 

Rechte Hand, auch an der Wand, Mehl, Salz und Kaffee.
Für ein Schwätzchen kamen Annemie und Sophie.
Auf der Theke die  Bonbons und auch Lakritze.
Dahinterher machte Tante Meier ihre Witze.

 

Willst du nun leben musst du nicht nur eben mit der Karre (mit dem Auto)
zu dem Supermarkt, ich sage dir, das ist hart.
Dort bei Waldi und bei Knibl muss ich wohl öfter
an Tante Meier denken und ihre leckeren Sachen.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

7. Bi us wees nie nich...

Bi us wees nie nich...

 

De Sunne sägg: nu kuëmm doch inne Holsken.
De Hiëmmel inveteert mi laostofäörn.
Faohrts haal ik stantepee de Fietz ut’t Schöppken.
De Paraplü mott mett för giëgen Riägen.

Bi us wees näömlick nie nich – watt allens nao von buoben kümp.

 

De Fietze kennt den Wiägg schon gaas von sölwst
Richtung Städtken anne Iëmse langs.
De Iëmse flüött direktemang düör’t Städtken.
Schön sacht liekuut – drüm gaoh’k in twedden Gang.
Bi us wees näömlick nie nich – wat üm de naigste Ecke kümp.

 

Ümmer wenn’k met miene Fietze fäöhr’n daoh.
Krieg’k nao’n Tiedtken ’n wahne drögen Hals.
Guëd, dann mott ik iäb’m iärst wat drinken.
Een Beerken kann’t nich schaden un wat sall’s.
Bi us wees aober nie nich – wat allens nao so’n Beerken kümp.

 

För’n Beerken gaoh’k daohen wo’k ümmer hengaoh.
Kick – dao sitt’t Georg, Helmut un ussen Hiärm.
Nä, wat sägg ik, dat is villicht’n Tofall.
Oh Hiärr, nu kann’t bedächtig Aobend wärn.
Bi us wees näömlick nie nich – wann de naigste Tofall kümp

.

Bi us wees näömlick nie nich wat von buob’n kümp.
Bi us kanns dorüm nie nich sieker sein.
Bi us wees näömlick nie nich wat von buob’n kümp.
Bi us draff’s auk ruhig maol schikker sein.
Bi us wees näömlick nie nich – wann de naigste Tofall kümp.

 

Text: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

Bei uns weißt du nie nicht

 

Die Sonne sagt: Nun steig‘ doch in die Holzschuhe.

Der Himmel lädt mich ein um los zu fahren.

Sofort hole ich das Fahrrad aus dem Schuppen.

Der Regenschirm muss mit für den Regen.

Bei uns weißt du nämlich nie nicht – was noch alles von oben kommt.

 

 

Das Fahrrad kennt den Weg schon ganz von selbst.

Richtung Städtchen an der Ems entlang.

Die Ems fließt direkt durch das Städtchen.

Schön sachte geradeaus – darum schalte ich in den zweiten Gang.

Bei uns weißt du nämlich nie nicht – was um die nächste Ecke kommt.

 

Immer wenn ich auf meinem Fahrrad fahre

bekomme ich nach einiger Zeit einen ziemlich trockenen Hals.

Gut, dann muss ich eben erst etwas trinken.

Ein Bierchen kann nicht schaden, und was soll’s.

Bei uns weißt du aber nie nicht – was alles nach so einem Bierchen kommt

.

 

Für ein Bierchen gehe ich dahin wo ich immer hingehe.

Guck – da sitzt ja Helmut und unser Hermi.

Nein, was sag ich, das ist vielleicht ein Zufall.

Oh Herr, nun kann es in Ruhe Abend werden.

Bei uns weißt du nämlich nie nicht – wann der nächste Zufall kommt.

 

Bei uns weißt du nämlich nie nicht, was von oben kommt.

Bei uns kannst du darum nie nicht sicher sein.

Bei uns weißt du nämlich nie nicht, was von oben kommt.

Bei uns darfst du auch ruhig mal schicker (betrunken) sein.

Bei uns weißt du nämlich nie nicht – wann der nächste Zufall kommt.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

8. Dat sall sik wull riegen…

Dat sall sik wull riegen…

 

Ik gonk maol alleen an’e Iëms promeneeren,
an’e  Iëms promeneeren gonk ik maol alleen.
Et was in’n Hiärfst und dat Lauw was full Farwen.
De Sunn gönk sacht unner met’m güllenen Scheen.

 

De Niëwel steeg gries ut de Iëms un de Wiesken,
ut de Iëms un de Wiesken steeg de Niëwel so gries.
So kaolt un so fucht kreip mi’n Schuer üöwer’n Puckel.
Dat dat gued füör de Siäl was mäk kineener mi wies.

 

Dän Dagg har’k verluoren un de Aobend kamm naiger.
De Aobend kamm neiger, dän Dagg har’k verluor’n.
Ik konn nix miähr sain, wuss nich vüör, nich terügge.
Ik segge di, Kiärl, so binaut is mi’t wuor’n.

 

Dao lagg sik ne Hand so schwaor up miene Schuller,
up miene Schuller dao lagg sik ne Hand un so schwaor.
Ne Stimme sagg to mi: „Guottluow, ik häbb di funnen.“
Mien Vader har‘ mi funnen, dat wüör mi faorts klaor.

 

„Du Kiärlken, wat mäks du alleen an’e Iëmse,
alleen an’e Iëmse, baolle midden inne Nacht?“
Dao namm mi mien Pappa so fast in sienen Arm
un häff mi gaas sieker nao Huuse henbracht.

 

Wenn ik grüötter wuorn bin kuemm ik terügg an’e Iëmse.
Terügg an’e Iëmse wenn ik grüötter wuorn bin!
Viëllicht kuemme ik aober nich miähr alleene.
Dat sall sik wull riegen wenn ik grüötter wuorn bin.

 

Text: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

Das soll sich wohl finden

 

Ich ging mal allein an der Ems promenieren,
an der Ems promenieren ging ich mal allein.
Es war im Herbst und das Laub war voller Farben,
die Sonne ging unter mit einem goldenen Schein.

 

Der Nebel stieg grau aus der Ems und den Wiesen,
aus der Ems und den Wiesen stieg der Nebel so grau.
So kalt und so feucht kroch mir ein Schauer über den Rücken,
dass das gut für die Seele war, macht mir niemand vor weis.

 

Den Tag hatte ich verloren und der Abend kam näher,
der Abend kam näher denn den Tag hatte ich verloren.
Ich konnte nicht mehr sehen, wusste nicht vor, nicht zurück.
Ich sage dir, Kerl, mir ist schummrig geworden.

 

Da legte sich eine Hand so schwer auf meine Schulter,
auf meine Schulter da legte sich eine Hand und so schwer.
Eine Stimme sagte zu mir: Gott lob, ich habe dich gefunden.
Mein Vater hatte mich gefunden, das war mir sofort klar

.

Du Kerlchen, was machst du allein an der Ems,
allein an der Ems bald mitten in der Nacht?
Da nahm mich mein Papa so fest in seinen Arm
und hat mich ganz sicher nach Hause gebracht.

 

Wenn ich größer geworden bin komme ich zurück an die Ems,
zurück an die Ems wenn ich größer geworden bin.
Vielleicht komme ich dann aber nicht mehr alleine…
das soll sich wohl finden, wenn ich größer geworden bin.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers
Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

9. Vörluorene Spuor

Völuorne Spuor

 

Ik staoh an’t Meer, wat wiet un graut, rings üm mi ligg de Strand.
Reekt wieder äs ik kieken kann, ik laup düör witten Sand.
Ik stapke an de Waterkant, derlangs met blaute Fööt.
De Suusewind, dat Vuëgelkrain, brengt Fraid in mien Gemööt.

 

De Wulken trekt an’t Hiëmelstelt, maolt Beller ümmer nie.
Dat Water swapket sacht an’t Land, äs dait dat bloß för mi.
Ik bliew in dütt, mien Paradies ne gaase Tietlang staohn.
De Sunne löcht all güllengiäll, will wanners unnergaohn.

 

Un miene Spuor in’n witten Sand harr all de Wind vöweiht.
Ik spüör, dat miene Liäwensspuor jüst so völuoren gaiht…..

 

Text: Georg Reinermann

Verlorene Spur

 

Ich steh‘ am Meer, das ist weit und groß, um mich herum liegt der Strand.
dieser reicht weiter als ich schauen kann, ich laufe durch weißen Sand.
Ich stapfe an der Wasserkante, daran entlang mit bloßen Füßen.
Der Sausewind, das Vogelkrähen, bringt Freude in mein Gemüt.

 

Die Wolken ziehen am Himmelszelt, malen immer neue Bilder.
Das Wasser schwappt sachte an Land, so als täte es das nur für mich.
Ich bleibe in diesem, meinem Paradies, eine ganze Zeitlang stehen.
Die Sonne leuchtet schon goldgelb, will bald schon untergehen

.

Und meine Spur in dem weißen Sand hat schon der Wind verweht.
Ich spüre, dass meine Lebensspur, genauso verloren geht.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

10. An Vader…

An Vader…

 

De Tied vergeiht du miärks nix davon.

Häs du all maol de Jaohre tällt?
Wu aolt is Vader, wu aolt wät de Suohn?

Häs dat all maol tosammen stellt?
Ach Vader, Vader, sägg doch wat –

ik häör von di so giärn en biëtken Platt.

 

Fröher, äs ik up dien Knei maol satt,

dat is all viëll to lange hiär.
Up dienen Rüggen droff ik „Piärdken“ spielln,

dat kann’k vandage auk nich miähr.
Vader, Vader, moss nich lange staohn –

häs in dien Liäwen genoog all daohn.

 

Mäk mi den Stress bitieden Angst un Bang,

denk ik an fröher un an di.
In’n Wettlaup, daomaols, usse Straote lang,

bi di droff ik de Iärste sien.
Ach Vader, (Vader,) gönk et mi maol slecht,

diene warme Hand mök aals (wiër) terecht.

 

De Tied vergeiht, un wi miärkt nix davon,

män ik segg di wat füörn’n Trost:
Wi bliëwt tosammen, Vader, solang et geiht!

Up diene naigsten Jaohr, män Prost!
Män jü, (En Snäpsken, un) nu laot et sachte gaohn –

up een Been kanns du doch nich staohn?!


Ach Vader, Vader, sägg doch wat –

ik häör von di so giärn en biëtken Platt.

 

Text: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

An Vater

 

Die Zeit vergeht und du merkst nichts davon.

Hast du schon mal die Jahre gezählt?
Wie alt ist Vater, wie alt wird der Sohn?
Hast du das schon mal zusammen gestellt?
Ach, Vater, Vater, sag doch was –

ich hör von dir so gern ein bisschen Platt

.

Früher, als ich auf deinem Knie mal saß,
das ist schon viel zu lange her.
Auf deinem Rücken durfte ich „Pferdchen“ spielen,
das kann ich heute auch nicht mehr.
Ach, Vater, du musst nicht lange stehen –

du hast in deinem Leben genug getan.

 

Macht mir der Stress beizeiten Angst und Bang,
denke ich an frühen und an dich.
Beim Wettlauf, unsere alte Straße entlang,
bei dir durfte ich der Erste sein.
Ach, Vater, ging es mir mal schlecht –

deine warme Hand machte alles wieder zurecht.

 

Die Zeit vergeht und wir merken nichts davon.
Doch ich sage dir nun was zum TrostL
Wir bleiben zusammen, Vater, solange es geht.
Auf deine nächsten Jahre, dann Prost!
Nur zu, nun lasse es sachte gehen –

auf einem Bein kannst du doch nicht stehen!?


Ach, Vater, Vater, sag doch was –

ich höre von dir so gern ein bisschen Platt.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

11. Terüg an de Iëmse

Terüg an de Iëmse

 

Hal mi terügg to de Stiär an de Iëmse,
ik mot dao wiër hen, dao kuëm ik harunner.
Hal mi terügg to de Stiär an de Iëmse,
dann laot ik dat Jammern auk sien.


De Tied stait still wenn ik kiek up dat Water,
dat halt mi harunner, dat mäk so sachtmödig.
Die Iëmse spiëlt mi so warm um de Föte,
nu laot ik dat Janken auk sien

.
Oh, de Iëmse is aolt, de Iëmse is wiese
un mien Liäwen äs Wellen in’n Sand.
De Iëmse wiest mi den Wiäg to de Stille
wo de Swaormödigkeit is an’t End.
Hal mi terügg to de Stiär an de Iëmse,
dann laot ik dat Jammern auk sien.

 

Oh, de Iëmse is aolt, de Iëmse is wiese
un mien Liäwen äs Wellen in’n Sand.
De Iëmse wiest mi den Wiäg to de Stille
wo de Swaormödigkeit is an’t End.


Hal mi terügg to de Stiär an de Iëmse,
ik mot dao wiër hen, dao kuëm ik harunner.
Hal mi terügg to de Stiär an de Iëmse,
dann laot ik dat Jammern auk sien.

 

Text: Hermi Sürken

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

Zurück an der Ems

 

Hol‘ mich zurück zu der Stelle an der Ems,
ich muss dort wieder hin, da komm‘ ich herunter.
Hol‘ mich zurück zu der Stelle an der Ems,
dann lasse ich das Jammern auch sein.

 

Die Zeit steht still wenn ich auf das Wasser schaue,
das holt mich herunter, das macht so sanftmütig.
Die Ems spielt mir so warm um die Füße,
nun lasse ich das Winseln (leise Jammern) auch sein.

 

Oh, die Ems ist alt, die Ems ist weise
und mein Leben wie Wellen im Sand.
Die Ems zeigt mir den Weg zu der Stille
wo die Schwermut zu Ende ist.
Hol mich zurück zu der Stelle an der Ems,
dann lasse ich das Jammern auch sein.

 

Oh, die Ems ist alt, die Ems ist weise
und mein Leben wie Wellen im Sand.
Die Ems zeigt mir den Weg zu der Stille
wo die Schwermut zu Ende ist

.

Hol mich zurück zu der Stelle an der Ems,
ich muss dort wieder hin, da komm‘ ich herunter.
Hol mich zurück zu der Stelle an der Ems,
dann lasse ich das Jammern auch sein.


Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

12. Bineenerstaohn…

Bineenerstaohn…

 

Kuëm män to mi un smieg di an,

so naig an mi wu dat män geiht.
Dien smöden Blick läott mi vergiäten,

dat de Wind mangs düftig weiht.
Ik püüske diene weeke Haut, de Wind fäöhrt sachte düör dien Haor.
De Wind un ik, wi beiden sind, äs Team en gaas besunnert Paor…

 

Un de Wind bläoss raude Wangen – so bi et dicht Bineenerstaohn.
Wi beiden bruukt nich miähr to bangen –

alleene düör de Wiält to gaohn.

 

Vüör baret Glück mögg ik wull braken üm de Wiädde met den Wind.
Met de Bladers mögg ik danzen, so wu en jucksteriget Kind.
De Wind breng alle Baim to’t Singen, he is en gueden Frönd von mi.
Du giffs mi en warmet Müülken, gebuorgen föhl ik mi bi di…

 

Un de Wind bläoss raude Wangen – so bi et dicht Bineenerstaohn.
Wi beiden bruukt nich miähr to bangen –

alleene düör de Wiält to gaohn.
Un de Wind bläoss raude Wangen – so bi et dicht Bineenerstaohn.
Wi beiden bruukt nich miähr to bangen –

alleene düör de Wiält to gaohn.

 

Text: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

Beieinander stehen

 

Komm‘ doch zu mir und schmiege dich an,

so nah‘ an mich wie es nur geht.
Dein sanfter Blick lässt mich vergessen,

dass der Wind manchmal tüchtig weht.
Ich küsse deine weiche Haut, der Wind fährt sachte durch dein Haar.
Der Wind und ich wir beiden sind als Team ein ganz besonderes Paar.

 

Und der Wind blähst rote Wangen – so beim engen Beieinanderstehen.
Wir beide brauchen nicht mehr zu bangen –

alleine durch die Welt zu gehen.

 

Vor bares Glück möchte ich wohl stürmen um die Wette mit dem Wind.
Mit den Blättern möchte ich tanzen, wie ein wirbelndes Kind.
Der Wind bringt die Bäume zum Singen, er ist ein guter Freund von mir.
Du gibst mir ein warmen Küsschen, geborgen fühle ich mich bei dir.

 

Und der Wind blähst rote Wangen – so beim engen Beieinanderstehen.
Wir beide brauchen nicht mehr zu bangen –

alleine durch die Welt zu gehen.
Und der Wind blähst rote Wangen – so beim engen Beieinanderstehen.
Wir beide brauchen nicht mehr zu bangen –

alleine durch die Welt zu gehen.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

13. So mögg ick sien...

So mögg ick sien...

 

So mögg ick sien äs düssen Dagg:
So siälen warm un wiet.
So klaor in mienen Üöwerlagg,
so still un aohne Striet.

 

De Blomen staoht an Wiägesrand,
dat Feld ligg vull von Gold.
Dorüöwerhiär de Hiëmmel spannt
sien Telt so blank un stolt.

 

So mögg ick sien: för annere riek
un för mi sölwer froh,
den Hiëmmel drüöwer, dann is’t gliek,
of’t so kümp odder so.

 

Text: Augustin Wibbelt

So möchte ich sein

 

So möchte ich sein, wie dieser Tag:
so seelenwarm und weit.
So klar in meinen Überlegungen.
So still und ohne Streit.

 

Die Blumen stehen am Wegesrand,
das Feld liegt voll von Gold.
Darüber her der Himmel spannt
sein Zelt so blank und stolz.

 

So möchte ich sein: für andere reich
und für mich selber froh.
Den Himmel darüber – dann ist es gleich,
ob es so kommt oder so.

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

14. Plattdüsk‘ Ambient

Plattdüsk‘ Ambient

(Denn erstens kümp et anners und tweddens äs di’t dücht)

 

So mannich sötet Kättken dei us wuoll gued gefallen.
Harr’t anne Sametpöhtekes nich verdüwelt scharpe Krallen.
Bi’t Friën söch so manke Mann de Däön för en Vigölken an.

 

De Iësel, de harr I-a roppt, un häff män blos de Mensken foppt.
De Gaus harr all an’t Fröhjaohr dacht –

Martini kamm, dao wäör se slacht.
De Paohgelhahn, de slaogg nao’n Rad, äher äs de Voss em päck un fratt.

 

Gesunnet Water flött so klaor. Wi maken’t äösig – nu is’t raor.
De Kuëgel rullt un gönk daotiëgen. Män selten driäpt wi alle Niëgen.

 

Män:
Auk hatte Nüëte sin to knacken, wees du’t män richtig antopacken!

 

Text: Andreas J. Rottendorf

Plattdeutsches Ambiente
(Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.)

 

So manches süße Kätzchen tät uns wohl gefallen.
Hätt’s an den Samtpfötchen nicht verteufelt scharfe Krallen.
Beim Freien sieht so mancher Mann die Dornen als ein Veilchen an.

 

Der Esel, der hat I-a gerufen, und hat nur den Menschen gefoppt.
Die Gans hat schon an’s Frühjahr gedacht –

Martini kam, da wurde sich geschlachtet.

Der Pfau, der schlug noch ein Rad, ehe der Fuchs in packte und fraß.

 

Gesundes Wasser floss so klar. Wir verschmutzten es – nun ist es rar.
Die Kugel rollt und ging dagegen. Nur selten treffen wir alle Neune.

 

Aber:

Auch harte Nüsse sind zu knacken, weißt du es richtig anzupacken!

 

Übersetzung: Nikolaus Evers

Copyright: Strauhspier Musik-Verlag, Kugelesch 38, 48432 Rheine

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